Bildung, das klingt immer so schön. Nach Freiheit. Wer sich bildet, in Hörsälen, Laboren und Bibliotheken, der wächst ins Offene hinein.

System, das klingt immer so fies. Nach Technokratie. In einem System folgt alles einer Regel.

Ein Bildungssystem also ist offen und geschlossen zugleich, im besten Fall eine Architektur, die alle Möglichkeiten eröffnet, dabei aber klare Wege vorgibt.

Allein, das deutsche System hat Fehler.

Kinder von Maurern und Kassiererinnen, Schneidern und Tischlerinnen machen seltener Abitur und schreiben schlechtere Noten als der Nachwuchs von Anwältinnen, Lehrern oder Ärzten. An deutschen Schulen entscheidet bis heute die soziale Herkunft über den Bildungserfolg. Worüber man bislang wenig wusste: Was in der Schule beginnt, setzt sich an der Uni dramatisch fort. Das zeigt der Hochschul-Bildungs-Report, eine neue Studie des Stifterverbands und der Unternehmensberatung McKinsey, die im Herbst erscheint. Ein Auszug daraus liegt der ZEIT exklusiv vor. Er zeigt, wie groß der Graben zwischen Arbeiter- und Akademikerkindern an deutschen Hochschulen wirklich ist.