1991

Als der russische Präsident Boris Jelzin in der Staatsdatscha von Wiskuli eintrifft, sind die Ukrainer schon zur Wildschweinjagd aufgebrochen. Im Urwald von Belowesch an der Westgrenze der Sowjetunion geht das besonders gut für jene wenigen, die jagen dürfen. Die einstöckige weiße Villa mit hellbraunen Säulen vor dem Eingang ist eine Lieblingsdatscha der sowjetischen Nomenklatura. In dieser Idylle trifft Jelzin am Abend des 7. Dezember 1991 den Präsidenten der Ukraine und den höchsten Repräsentanten Weißrusslands. Jelzin überreicht seinem weißrussischen Kollegen Stanislaw Schuschkewitsch breit lächelnd ein Gastgeschenk: ein Dokument aus der Zarenzeit, das die russische Herrschaft über eine weißrussische Stadt festlegt. Schuschkewitsch plaudert elegant über den Fauxpas hinweg.