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Deutschland IW-Studie

Die AfD ist eine Partei der Besserverdiener und Gebildeten

Erste Ausschreitungen vor AfD-Parteitag

Massives Polizeiaufgebot in Stuttgart: Hier beginnt der AfD-Parteitag. Erste Gegendemonstranten wurden bereits festgenommen. Die Partei will über ihr erstes Grundsatzprogramm diskutieren.

Quelle: Die Welt

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AfD-Wähler sind vor allem Menschen, die gut gebildet sind und mehr verdienen. 34 Prozent der Anhänger gehören zu den Top-Verdienern im Land. Besonders eine große Sorge eint alle AfD-Wähler.

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine Partei der Besserverdienenden. 33,9 Prozent aller AfD-Sympathisanten gehören zum reichsten Fünftel der Bevölkerung, weniger als zehn Prozent der AfD-Anhänger machen sich große Sorgen um die eigene wirtschaftliche Situation. Dies geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) hervor, die der „Welt am Sonntag“ vorliegt.

Die Untersuchung widerlegt gängige Klischees über die AfD, die an diesem Wochenende in Stuttgart ihren Parteitag abhält, auf dem sich die Partei ein Grundsatzprogramm geben will. So sind die Anhänger der AfD weder arm noch ungebildet. So hat nur die FDP deutlich mehr Anhänger unter den Top-Verdienern als die AfD. Union und Grüne haben ähnlich viele gut verdienende Sympathisanten. Aus wirtschaftlicher Not wählen deshalb offenbar die wenigsten die AfD.

Damit unterscheidet sich die Wählerschaft der AfD fundamental von den Wählern der NPD. Nur vier Prozent der Anhänger der rechtsextremen Partei zählen zum reichsten Teil der Bevölkerung, während 31 Prozent zum einkommensärmsten Fünftel der Bevölkerung gehören. Bei der AfD kommen gerade einmal halb so viele, 15 Prozent, aus der unteren Einkommensschicht. Das Bildungsniveau der AfD-Anhänger ist entsprechend überdurchschnittlich.

Keine Protestbewegung der Abgehängten

„Die wohlhabenden AfD- und armen NPD-Sympathisanten eint also ihre ablehnende Haltung gegenüber Zuwanderung“, heißt es in der Studie. „Das allein kann aber nicht Grundlage eines konsistenten AfD-Parteiprogramms sein, schon gar nicht mit Blick auf die Wirtschafts- und Sozialpolitik“, sagt Knut Bergmann, Leiter des IW-Hauptstadtbüros.

Die Untersuchung zeigt auch, dass es über alle befragten Wähler hinweg nur einen sehr schwachen Zusammenhang zwischen den Sorgen wegen Zuwanderung und dem Nettohaushaltseinkommen gibt. Bei den 60 Prozent mit mittlerem Einkommen sind die Sorgen aufgrund der Zuwanderung nahezu gleichmäßig verteilt, nur im ärmsten Fünftel liegen sie etwas höher, im reichsten Fünftel etwas geringer als im Durchschnitt der Bevölkerung. Das zeigt: Die Angst vor Zuwanderung ist keine Frage des Einkommens.

Albrecht Glaser geht für AfD ins Rennen

Parteivize Gauland hat aus Altersgründen eine mögliche Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten abgelehnt. Nun soll Albrecht Glaser - immerhin auch schon 74 - ins Rennen um das Bundespräsidentenamt gehen.

Quelle: Die Welt

Das muss vor allem den beiden Volksparteien zu denken geben. Die Angst vor Zuwanderung ist in allen Bevölkerungsschichten verbreitet. Die AfD ist damit keine Protestbewegung einer abgehängten unteren Schicht. Stimmt der Befund des IW Köln, bedeutet das auch, dass Rezepte wie das von SPD-Chef Sigmar Gabriel geforderte Sozialpaket für die heimische Bevölkerung ins Leere laufen.

Die IW-Studie basiert auf Daten des Soziooekonomischen Panels über Parteipräferenzen im Jahr der Europawahl 2014, die erst jetzt verfügbar sind. Laut den IW-Forschern dürfte sich bis heute aber wenig an der Zusammensetzung der AfD-Anhängerschaft geändert haben.

So beurteilten laut einer Umfrage von TNS Infratest im Auftrag des „Spiegels“ im März dieses Jahres 79 Prozent der AfD-Anhänger ihre wirtschaftliche Situation als gut bis sehr gut – im Durchschnitt der 1026 Befragten ab 18 Jahren waren es 76 Prozent, bei den Linken beispielsweise waren es nur 65 Prozent.

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