Spaniens geschäftsführender Ministerpräsident Mariano Rajoy ist aus den Regionalwahlen im Baskenland und in Galicien als politischer Sieger hervorgegangen. Die konservative Volkspartei (PP) des 61-Jährigen gewann in der Autonomen Gemeinschaft Galicien wie vor vier Jahren erneut mit absoluter Mehrheit. Im Baskenland, wo die PP keine wichtige Rolle spielt, mussten die Konservativen im Vergleich zum letzten Urnengang aus dem Jahr 2012 nur geringe Verluste hinnehmen. Deutliche Niederlagen fuhr dagegen Spaniens größte Oppositionspartei, die Sozialistische Partei (PSOE), ein. Insgesamt waren rund vier Millionen Spanier zur Stimmabgabe aufgerufen.

In ihrer Hochburg Galicien kommt Rajoys PP nach Auszählung von über 70 Prozent der Stimmen auf 41 der 75 Sitze im Regionalparlament. Im Baskenland erhält sie nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen zwar nur neun der 75 Sitze und landet damit auf dem fünften Platz, doch war mit dem Ergebnis allgemein gerechnet worden.

Im Baskenland wurden die Sozialisten von der linken Protestpartei Podemos ("Wir können") vom dritten auf den vierten Platz verdrängt, wie die regionale Wahlbehörde mitteilte. Sie verlieren demnach sieben ihrer bisher 16 Sitze im Regionalparlament in der Hauptstadt Vitoria. In Galicien verlor die PSOE unterdessen vier ihrer bisher 18 Sitze.

In Galicien wird PP-Spitzenkandidat Alberto Núñez Feijóo, der seit 2009 an der Macht ist, weiter regieren. Im Baskenland gewann die Nationalistenpartei PNV des seit 2012 regierenden Iñigo Urkullu mit einem ähnlichen Ergebnis wie vor vier Jahren.

Die Wahlen könnten Bewegung in das seit Monaten anhaltende Patt bei der Regierungsbildung für Spanien bringen. Das Nationalparlament in Madrid hatte erst Anfang September die Kandidatur des seit 2011 regierenden Rajoy für eine Wiederwahl als Ministerpräsident abgeschmettert. Die Nein-Stimmen der PSOE-Abgeordneten waren dabei entscheidend.

Seit den Wahlen im Dezember vergangenen Jahres kam in Madrid keine Regierungsmehrheit zustande, auch Neuwahlen im Juni änderten daran nichts. Bleibt es beim Patt in Madrid, wird Ende Oktober das Parlament aufgelöst und die Spanier müssten voraussichtlich im Dezember ein drittes Mal wählen.