Nicht nur in Washington steht der Samstag im Zeichen des Protests gegen Präsident Donald Trump. Weltweit sind Menschen dem Vorbild des Women's March on Washington gefolgt und haben gegen Sexismus, Rassismus und für die Rechte von Minderheiten demonstriert. Laut den Washingtoner Veranstaltern soll es weltweit 673 Märsche geben, unter anderem in Neu-Delhi, Tokio, Beirut, Accra und Buenos Aires. In Washington werden eine halbe Million Teilnehmerinnen beim Women's March erwartet. Die Veranstalterinnen protestieren nicht nur gegen Trumps abwertende Aussagen über Frauen und seine Politik. Es soll neben Frauenrechten auch um LGBTIQ-Rechte, Einwanderung, Arbeitnehmerrechte, Waffengesetze und Klimaschutz gehen. Alle Menschen sollten uneingeschränkt ihre selbst gewählte Identität leben können.

"Die Rhetorik der vergangenen Wahlperiode hat viele von uns beleidigt, dämonisiert und bedroht", schreiben die Veranstalter. Der Marsch wolle ein deutliches Zeichen setzen, dass Frauenrechte und die Rechte von Minderheiten Menschenrechte sind.


In Berlin fand der Women’s March on Washington am Samstagmittag vor der US-Botschaft statt. Auch in Frankfurt, Bonn, München und anderen deutschen Städten gehen Demonstranten auf die Straße. In Brüssel trugen die Protestierenden gestern Abend Lichterketten und zündeten Kerzen an. Hier hatten sich die Veranstalter unter dem Namen Lights for Rights mit dem Marsch in Washington solidarisiert.

Etwa 3.000 Menschen demonstrierten mit teilweise pinken Mützen in Sydney, weiter südlich in Melbourne sollen es 5.000 Teilnehmer gewesen sein.

Pinke Pussy-Mütze

In Washington werden einige Demonstranten pinkfarbene "Pussy-Mützen" mit Katzenohren tragen. Die pinken Mützen, pussy hats, sind eine Anspielung auf Trumps Aussage, er dürfe Frauen zwischen die Beine greifen, weil er ein Star sei.

Seit Monaten hatten die Aktivistinnen Jayna Zweiman und Krista Suh dazu aufgerufen, rosafarbene Mützen zu stricken und sie unter den Demonstrierenden in Washington zu verteilen.

Den Namen haben sie sich ausgesucht, weil sie "den Begriff als ein Mittel der Selbstermächtigung" benutzen wollen. So wollen sie pussy, wie andere feministische Aktivisten zuvor, neu besetzen, damit er nicht mehr abwertend für das weibliche Geschlechtsorgan steht.