Süchtige beschreiben die Wirkung, „als ob eine Dampfwalze durch den Kopf zieht“: Crystal Meth entwickelt sich nach Cannabis das am meisten konsumierte Rauschgift in Deutschland. Es ist die Droge der Generation Selfie. Wer sich einmal mit dem Stoff betäubt hat, kommt kaum wieder runter.
Längst ist Meth in der Mitte der Gesellschaft angekommen, nicht nur Bundestagsabgeordnete haben es schon genommen, sondern auch immer mehr Schüler. Vor allem in den Bundesländern an der Grenze zu Tschechien, dem Haupt-Umschlagsort, ist es ganz einfach zu bekommen.
„Gefährdet sind vor allem Menschen in sozial schwächeren Regionen. Aber es gibt kein Schema bei den Konsumenten. Meistens wollen sie Spaß am Wochenende, dann sind sie bei der Arbeit zu müde und nehmen auch dort Crystal. Das wird dann als leistungssteigernd betrachtet. Es gibt sogar Mütter mit Kindern, die Crystal nehmen, um wieder schlank zu werden“, sagte Roland Härtel-Petri, Psychotherapeut und Suchtmediziner.
Erst vor Kurzem stellte die Polizei in Leipzig 2,3 Tonnen Chlorephedrin, einen Crystal-Grundstoff, bei einem Pharma-Händler sicher, der mit mehreren Komplizen einen Drogen-Ring betrieb. Mit der insgesamt bestellten Menge von vier Tonnen hätte diese Truppe allein Deutschlands Jahresverbrauch produzieren können – im Wert von mehr als 340 Millionen Euro.
Dabei ist Meth extrem gesundheitsschädigend. Es beginnt mit Gewichtsverlust und endet mit der völligen Zerstörung. Die Webseite der US-Organisation Rehabs brachte deshalb unter dem Titel „Gesichter der Abhängigkeit“ eine Studie heraus, die im Kampf gegen Drogenmissbrauch abschrecken soll. Denn jegliche Droge hinterlässt Spuren in den Gesichtern ihrer Opfer.
Anhand von Bildern und Animationen eines Dutzends Süchtiger zeigt Rehabs den starken körperlichen Verfall unter den verschiedensten Drogeneinflüssen.